Weihnachten kommt immer so schnell

Liebe Hautversteher,

ich weiß es nicht, kommt Weihnachten wirklich immer so schnell? Gestern habe ich einen guten Artikel im Wiesbadener Kurier gelesen zum Thema Zeitempfinden. Ein Psychologe beschreibt sehr gut, wie sich das persönliche Zeitempfinden gestaltet. Als Kind vergeht die Zeit langsam, je älter man wird, desto schneller fliegt sie dahin. Stimmt, wenn ich heute noch denke wie lange hat es gedauert…endlich 18 zu werden. Und ups – gerade vor kurzem bin ich 60 geworden – dachte ich, OMG, wo ist denn die Zeit gelieben.

Ja, es gibt die psychologischen Erklärungen hierfür. Je mehr passiert an Ereignissen und Geschehnissen, desto länger nehmen wir die Zeit wahr. Und dies ist in jungen Jahren der Fall. Jeden Tag kommt neues dazu, wir dürfen immer Neues lernen, die Schule, der Beruf, die ersten Beziehungen, Familie, wir erfahren und erleben, entdecken die Welt, wir sind auf dem Weg. Später dann fallen viele Dinge weg und neue Ereignisse werden automatisch weniger. Interessanterweise erscheint es dann, als ob die Zeit nur so verfliegt. Ich finde das blöd.

Wie ist der Weg hieraus: 
Immer wieder etwas Neues lernen
etwas Neues wagen
den Kopf rausstrecken – auch mal eins auf die Mütze bekommen dadurch
Täglich etwas tun, was die Routine durchbricht
sich für andere Menschen interessieren und auch mal zuhören, was diese bewegt
Aufmerksam durch den Tag gehen
und bewusst Zeit nutzen…

…die einem plötzlich geschenkt wird. Wenn wir im Stau stehen, in der Warteschlange an der Kasse. Tipp: Stell dich beim nächsten Mal einfach in die längste Schlange an der Kasse (nein ich mache keinen Scherz). Nutze diese Zeit als Geschenk. Fang an zu denken, lass den Gedanken freien Lauf! Sei einfach mal bei Dir. Öffne die Augen im hier und jetzt. Diese Zeit an der Kasse ist goldwert, du wirst es feststellen.

Weil: Wir sind in einer richtigen Falle: Unser Verhalten mit der Zeit hat sich stark verändert durch die neuen Medien/Techniken. Wir sind im allgemeinen ungeduldiger geworden wenn mal etwas länger dauert. Weil wir es mittlerweile gewohnt sind, alles schnell zu erledigen:  schneller Zugriff auf Informationen im Internet, emails, Nachrichten tippen im Handy, wenn wir nicht tippen wollen sprechen wir schnell in die Box, elektronische Kassen, zahlen per Klick, wenn der Zug 5 Minuten Verspätung hat geht die Welt unter und manche verklagen umgehend die Bahn.

Und was passiert: Ups plötzlich staunen wir, wenn wir mal irgendwo warten müssen. Warten….wie schrecklich. Nein, es ist nicht schrecklich, es zeigt tatsächlich nur auf, wie wir innerlich selber schon auf Hektik, Schnelligkeit und stgarke Oberflächlichkeit programmiert sind. Welche gesundheitlichen  Auswirkungen da hat, können wir sogar schon in unserer Umwelt beobachten. Die Neurologischen Praxen nehmen kaum noch Patienten an. Kennt ihr Menschen die schon so schauen? Die Augen verraten es, die schauen bereits jetzt wie Zombies. Auch ich habe ich meiner Praxis in diesem Jahr verstärkt Menschen mit plötzlichen Hautproblemen zu behandeln, die aufgrund von starkem Stress ausbrechen. Das ist echt ein Trend, wollen wir es mal positiv beschreiben.

Das kann nicht das Ziel sein. Am Ende stehen wir alle am Grab und dann, haben wir wieder genug Zeit.  Diese sollten wir vorher bewusst neu wahrnehmen. Dies – ihr Lieben – ist meine Anregung zum Nachdenken für die letzten Tage in diesem Jahr. Damit wir im nächsten Dezember nicht wieder sagen: Weihnachten kommt immer so schnell.

Ganz herzliche Weihnachtsgrüsse von Eurer Hautversteherin, Silvia

 

 

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